Schaufenster

Bis Ende Juni 2021 nutzten wir das Schaufenster des ehemaligen Fachgeschäfts „Pfeiffer Leder & Mode“, um die Ideen und die Vision des Vereins zu präsentieren. Die Arbeitsgruppe „Schaufenster“ veröffentlichte hier neue Infos und Projekte – vor dem Fenster fanden auch bisher die regelmäßige Longboard-Übergabe für das Wanderprojekt statt. Nun ist der Verein in das künftige ZAM ‒ Zentrum für Austausch und Machen (ehemaliges Haushalts- und Eisenwarengeschäft Greiner in der Hauptstraße 65-67) umgezogen.

Die Schaufenster im „Ex-Pfeiffer“ bis Juni 2021

Die neuen Schaufenster im Greiner mit Plakaten der Maker+-Kampagne

Rückblick auf unsere Ex-Pfeiffer-Aktionen:

„Des Weiteren gewinnt jeder, der reparieren und / oder etwas herstellen kann an Autonomie. Nichts lässt Menschen ein stärkeres Gefühl von Freiheit aufkommen als die Erfahrung, nicht von anderen abhängig zu sein – und umgekehrt für andere tätig werden zu können, ihnen bei der Reparatur von Dingen zu helfen.“

Auszug aus „Die Kultur der Reparatur“ von Wolfgang M. Heckl

Barhocker im Jeanslook

Aus ALT – mach NEU, für Menschen die den Jeanslook mögen. Jeans ist ein sehr robustes Material und somit für beanspruchte Alltagsgegenstände und Oberflächen gut geeignet. Sitzgelegenheiten aus Jeans Upcycling.

Wie wird’s gemacht?

Jeansreste bügeln – zusammen oder aufeinander stecken – zusammennähen – bügeln – nächste Jeansreste anstecken – nähen – bügeln…….Mehrfachlagen, also extrem dicke Stellen vermeiden, da ein Zusammennähen und in Form bringen erschwert bzw. nicht möglich ist. Besser Jeans mit wenig Elasthananteil verwenden. Für die Hocker eine Art „Matratze“/Inlay im gewünschten Volumen aus einem festen/robusten Stoff und starkem Garn fertigen und mit Stoffresten sehr stark stopfen.


Stuhl mit Papiermotiven

Kreative Stuhlgestaltung mit Motiven aus Papier, Fotos und Accessoires … eine Sitzgelegenheit voller Erinnerungen.

Wie wird’s gemacht?

  1. Papiermotive ausschneiden und Anordnung auf Stuhl aussuchen.
  2. Freie Stellen ohne Motiv mit Farbe streichen.
  3. Motive ein-leimen und auftragen. Danach noch mal gut mit Lein drüber streichen (ohne Faltenbildung!).
  4. Trocknen lassen. Danach Klarlack zum Schutz auftragen.
  5. Weitere Accessoires / Gegenstände anbringen.

Zitronenpresse

Lockdown-Zitronenpresse

Zitronenpresse zerbricht, und es ist Lockdown. Ich druck mir eine neue…

Wie wird’s gemacht?

Vorkenntnisse: Räumliches Vorstellungsvermögen hilft – das Programm selbst ist sehr intuitiv. Ein motivierter Anfänger würde mit mehr Zeit zu einem ähnlichen Ergebnis kommen.

Als erstes wird das 3D-Modell entworfen:

  1. Maße nehmen: Wie breit, wie hoch? Welcher Durchmesser?
  2. Konstruktion in 3d-Builder (kommt mit Windows): Beginnend mit einem Ei (Durchmesser 50mm) und dann einige spitze Pylone subtrahieren. Mit dem Befehl ‚Zusammenführen‘ einen Sockel zum Anfassen und Aufstellen dran kleben. Ergebnis abspeichern (z.B. als STL)

Damit ein 3D-Drucker das Modell drucken kann, muss es in Schichten zerlegt (ge-„sliced“) werden. Ein kostenloser „Slicer“ ist das Programm Cura:

  1. Das Modell der Zitronenpresse in Cura laden und auf der virtuellen Grundplatte platzieren. Druckparameter einstellen: Druckertyp, Druckmaterial, Auflösung, usw.
  2. 3D-Drucker anschließen und drucken. Mit Vor-Freude zuschauen, wie die Zitronenpresse in die Höhe wächst!

Trinkgläser aus alten Flaschen

Die selbst gemachte Zitronenlimonade schmeckt am besten im selbst gemachten Glas!

Wie wird’s gemacht?

  1. Schöne Flaschen nicht ins Altglas schmeißen.
  2. Mit einem Glasschneider das Glas anritzen, um eine Sollbruchstelle zu erzeugen.
  3. Thermischen Stress so erzeugen, dass das Glas genau an der Sollbruchstelle bricht. Dies kann mit abwechselnd kochendem und kaltem Leitungswasser oder mit einer Kerze und einem Eiswürfel gemacht werden. Wichtig ist hierbei, dass die Hitze/Kälte möglichst nur an der Sollbruchstelle ist. Z.B. kann das Wasser mit dicken Gummis oder Knetmasse auf den Ort der Sollbruchstelle eingegrenzt werden.
  4. Die Kanten mit grobem Schleifpapier kurz abschleifen, da diese scharfkantig sein können.
  5. Darüber freuen, dass man aus Müll etwas nützliches/schönes gemacht hat 🙂

Windspiel

Windspiel

Durch auftreffenden Wind setzt sich das Windspiel in Bewegung und erzeugt einen schönen optischen Effekt.

Wie wird’s gemacht?

  1. Lamellen aus dünnem Kupferblech aussägen
  2. Schlitze in Kupferrohr sägen/fräsen
  3. Oberfläche bearbeiten
  4. An einem windigen Ort mit einem Nylonfaden aufhängen

Orchidee-Bewässerung

Eine automatische Bewässerung für eine Pflanze macht viel mehr Spaß, wenn sie effektvoll gestaltet ist!

Wie wird’s gemacht?

  1. Behälter mit Deckel für Wasserreservoir aussuchen. Der Behälter sollte nicht zu flach sein und nicht zu viel Licht durchlassen, um Algenbildung zu vermeiden.
  2. In den Deckel Löcher für Pflanze, Kabel und Schlauch schneiden/bohren.
  3. Pflanze auswählen und einsetzen. Die Pflanze sollte komplett überhalb des Wasserpegels sein, denn die meisten Pflanzen mögen nasse Füße überhaupt nicht. Der Pflanzenbehälter sollte Löcher haben, so dass alles überschüssige Wasser wieder zurück ins Wasserreservoir fliessen kann. Eine Orchidee (Phalaenopsis) ist hier gut geeignet, weil sie auch mit unregelmäßigem Giessen gut klar kommt und auch mal eine Woche ohne Giessen überlebt. Übergossen werden kann sie aber auch nicht, weil das überschüssige Wasser immer abfliesst.
  4. Eine Kaskade aus angebohrten Plastikbechern sorgt für eine effektvolle Bewässerung. Hier sind Ideen und Improvisationstalent gefragt!
  5. Arduino/ESP programmieren, der die (Tauch-)Pumpe steuert. Dies kann alle x Stunden passieren oder – wie bei uns – durch Interaktion (Klopfsensor ans Fenster). Dafür haben wir eine HTTP-Rest Schnittstelle programmiert.
  6. Pumpe über einen Transistor mit dem Arduino/ESP verbinden. So kann der dieser die Pumpe an- und ausschalten.
  7. Tauchpumpe ins Wasser schmeissen und los geht’s!

Klopfsensor

Eine einfache Schaltung reicht, um das Klopfen durch die Scheibe zu erkennen: Piezo-Elemente sind so sensibel, dass sie sogar auf Anpusten reagieren.

Wie wird’s gemacht?

  1. WiFi Arduino (z.B. ESP8266) mit Piezo-Sensor über analogen Pin verbinden. Praktisch: fertige Module mit integriertem Pulldown-Widerstand.
  2. Sketch schreiben: Sensor mittels analogRead() lesen.
  3. Ruhewert des Sensors bestimmen. Jeder Sensor ist leicht unterschiedlich.
  4. Wird ein Schwellwert überschritten kann eine Aktion ausgelöst werden: Bei uns ist das die Bewässerung der Orchidee. Der Arduino für die Bewässerungspumpe wird über HTTP-Rest aufgerufen.
  5. Kurze Wartezeit einbauen für das de-bouncing des Sensors.

Sanfte Federn

Sanft schwingen die Federn in Zeitlupe. Scheinbar, denn in Wirklichkeit bewegen sie sich sehr schnell!

Wie funktioniert’s?

Ein Elektromagnet bringt die Federn in Schwingung, die Frequenz dieser Schwingung wird mit einem Drehknopf eingestellt. Mit fast der gleichen Frequenz gehen die LEDs im Rahmen an und aus, so ähnlich wie ein Stroboskop-Licht. Die Frequenz ist aber so hoch, dass wir dieses An/Aus nicht wahrnehmen können – es sieht einfach nur hell aus. Weil die Frequenz von Feder und LEDs ein bisschen unterschiedlich ist, sieht man nach jedem Mal An/Aus der LEDs den nächsten Teil der Schwingungsbewegung der Feder. Dadurch wirken die Federn, als ob sie sich in Zeitlupe wiegen, obwohl sie sich eigentlich sehr schnell bewegen!

Dieses Prinzip wird in der modernen Forschung eingesetzt, um die schnellsten „Videos“ der Welt zu machen. Das nennt sich Anrege-Abfrage-Messung (englisch: pump-probe). In Fall der schwingenden Federn ist die Anregung der Elektromagnet und die Abfrage die LEDs. In der Forschung werde oft ultrakurze Laser- und/oder Elektronenpulse verwendet. Dadurch können sogar megaschnelle Prozesse wie z. B. Bewegungen von Elektronen um Atomkerne aufgelöst werden. Die Zeitauflösung befindet im schwer vorstellbaren Attosekundenbereich: Das ist ein Millionstel Teil von einer Milliardstel Sekunde.