Die Holzwerkstatt wird flächenmäßig die größte Werkstatt im ZAM. Das haben wir aufgrund von Erfahrung, Rückmeldungen und Nachfrage entschieden. Aus unserem Plan, bereits 2023 Mobiliar für das ZAM selbst bauen zu können, ist nichts geworden, aber die Fortschritte gehen sehr sichtbar voran, nur ist das Holz dicker als gedacht.
Auf dem Weg sind wir an mehreren Meilensteinen vorbeigekommen, von welchen wir euch kurz berichten und den Umfang verdeutlichen möchten:
2021 hat sich eine Werkstattplanungsgruppe aus Vereinsmitgliedern zusammengefunden und gemeinsam mit der Aufbau-Geschäftsführung und einem Schreinermeister die Ausstattung und Einrichtung umrissen. Daraufhin wurden Angebote eingeholt und nach Finanzierungsmöglichkeiten gesucht, sowohl von der Stadt als auch anderswo.
2022 konnten wir eine Förderung der Anstiftung erwirken: 31.000 Euro für eine Holzwerkstatt-Grundausstattung. Ganz schön toll als Grundstock, aber noch war der Raum nicht nutzbar.
Denn mit Maschinen alleine war es nicht getan. Die ehemalige Eisenhalle war, wie der Name schon vermuten lässt, noch voller Eisen, aber auch Regale und viele Einbauten mussten raus. Dem hatten wir uns mit vereinten ehrenamtlichen Kräften über gut 6 Monate hinweg immer wieder gestellt und Schritt für Schritt die Eisenhalle geleert. Zweimal pro Woche wurde (und wird) in der künftigen Holzwerkstatt, wie auch in anderen Bereichen des ZAM, ZAMgeräumt. Dabei wurden 20 Tonnen Metall aus der Eisenhalle entfernt, der Boden ausgebessert, loser Putz abgeschlagen, viel zu viele Regale abgebaut und sehr viel Sperrmüll entsorgt.
Einen Monat vor dem Figurentheaterfestival 2023 war es dann besonders intensiv, denn Olivier Grossetête wollte die künftige Holzwerkstatt nutzen, um seine monumentale Skulpur mit öffentlichen Workshops vorzubereiten. Dafür musste diese aber nutzbar sein, also Licht und Strom bekommen und Platz bieten. Also haben wir in die Hände gespuckt und 6 Tage die Woche, 5 Wochen lang, bei unserem Elektriker mitangepackt, Kabel verlegt, Licht installiert, Steckdosen angeschraubt, eine Fluchttür installiert und alles gestrichen. Die Eisenhalle hat 4,6 m Deckenhöhe, also musste das auf fahrbaren Hebebühnen gemacht werden, liebevoll „Ghost Ships“ genannt (weil sie beim Streichen mit Folie umkleidet wurden).
Im Oktober kam dann die erste Lieferung der Holzwerkstattausstattung: die Rohre für die Staubabsaugung, welche wir mittlerweile zum Großteil (an der Decke) installiert haben.
Und vor kurzem war es dann endlich soweit: Die großen Holzbearbeitungsmaschinen sind eingerollt! Neben der Anstiftung und der Stadt Erlangen hat uns hierbei die Firma Stürmer aus Bamberg unterstützt. Deshalb können wir jetzt folgenden „Maschinenpark“ im ZAM finden:
- Formatkreissäge – sc 4e 27 mit Vorritzeinrichtung von HOLZKRAFT
- Bandsäge – HBS 533 S von HOLZKRAFT
- Abricht-Dickenhobel – fs 41es SPIRAL von HOLZKRAFT
- Reinluftabsauganlage – RLA 2501 P von HOLZKRAFT
- Säulenbohrmaschine – OPTIdrill DH28BV von OPTIMUM
- Kantenschleifmaschine – KSO 1500 von HOLZKRAFT
- Kapp- und Gehrungssäge – KGZ 3050 VARIO von HOLZKRAFT
- Tellerschleifer – OPTIgrind GB305D von OPTIMUM
Noch sind die Geräte nicht einsatzbereit, denn als nächstes müssen alle Maschinen an die Staubabsaugung und Elektrik angeschlossen werden, die wir so lange vorbereitet haben. Dann beginnt der Möbelbau fürs ZAM. Im weiteren Verlauf des Jahres werden wir ein Team für den Betrieb der Werkstatt aufbauen, welches Einführungen gibt, Workshops hält und sich um die Wartung kümmert. Und dann können wir wirklich ganz dicke Bretter bohren, sprichwörtlich und aus Eichenholz.