Werkstattumzug ins „Aquarium“
Endlich ist es soweit … wir ziehen nach und nach mit der Werkstatt aus dem Südhaus ins sogenannte „Aquarium“ um.
Dir geht der Umbau des ZAM nicht schnell genug😉und du möchtest am liebsten schon heute (sieb)drucken, holzwerkeln, malen, hacken oder schweißen?
Dann hilf mit und komm zum ZAMräumen!
Jeden Dienstag von 18:00 bis 22:00 Uhr
Jeden Samstag von 14:00 bis 20:00 Uhr
treffen sich Menschen, die im Ehrenamt fürs ZAM die Ärmel hochkrempeln und mit anpacken. Du kannst dabei deine Fähigkeiten und Interessen einbringen oder einfach selbst Neues lernen: vom Putzen und Räumen übers Lackieren und Elektrifizieren bis zum Inventarisieren und noch viel mehr …
Außerdem lernst du tolle Menschen aus der ZAM Community kennen und es gibt jedes Mal ein leckeres (meist) selbst gekochtes Essen.
Noch Fragen? Melde dich gerne über kontakt@betreiberverein.de.
FAB23 in Bhutan 🐉
Vom 23. bis zum 28. Juli fand die internationale FAB Konferenz in Bhutan statt. Bhutan ist ein winziges Königreich im Himalaya zwischen Indien und China, östlich von Nepal, das besonders für die Idee des Bruttonationalglücks bekannt ist.
Schumi und Julian haben die lange Reise nach Bhutan angetreten und das ZAM und besonders unsere Arbeit im Bereich Ehrenamt und Community Building präsentiert.

Los ging es am Sonntag mit dem FAB Festival, im Zentrum der Hauptstadt Thimphu. Im Rahmen eines Vorprogramms wurden “Challenges” in Zusammenarbeit mit lokalen Akteuren (z. B. Weberinnen, die Rückenprobleme vom Weben haben), Mitarbeitenden aus den FabLabs vor Ort und internationalen Teilnehmenden zu sechs verschiedenen Herausforderungen erarbeitet:
- Klimaanpassung der Landwirtschaft
- Wasseraufbereitung und -einsparung
- Frieden zwischen Wildtieren und Landwirtschaft
- Bewahrung von Webtraditionen
- Unterstützung von Kindern mit Behinderungen
- Verlängerung der Austernpilzernte
Im Rahmen des Festivals haben die Projekte ihre Ergebnisse der 1-wöchigen Zusammenarbeit der Öffentlichkeit präsentiert.






Am Montag startete dann das Kernprogramm der Konferenz. Jeden Tag gab es bis zum Mittag Vorträge und Podiumsdiskussionen sowie das traditionelle FABercise (gemeinsamer Morgensport mit dem ganzen Publikum). Zur Begrüßung sprach der Außenminister von Bhutan, Tandi Dorji. Seine Rede wirkte sehr offen und authentisch mit guten Erkenntnissen. Beispielsweise, dass innovative Technologien einfach zugänglich und verständlich sein müssen, und für alle, bis hin zu den Bauern in ihren kleinen Dörfern, einen Fortschritt bringen müssen. Eine Frage, die wir uns auch oft im ZAM in unterschiedlichem Kontext stellen, z. B. wenn es darum geht, neue Kommunikationsmedien in der Community einzuführen.



Nach dem Mittagessen, das vorwiegend aus Reis und Chili bestand (Chili ist in Bhutan übrigens ein Gemüse und kein Gewürz!), ging es weiter mit parallel laufenden Workshops und Vorträgen. Das Workshop-Programm war sehr vielfältig, daher folgt hier nur eine Auswahl, die Julian und Schumi besucht haben:
- “Toward a zero-waste FabLab: recycle plastics with a simple t-shirt heat-press”
Alle, die 3D-Drucker haben – wie auch das ZAM –, kennen es: Es entsteht ungewollter Plastikmüll, z. B. durch Fehldrucke oder nicht mehr benötigte Teile. Was machen? Recycling als neues Filament für 3D-Drucker ist sehr kompliziert. In diesem Workshop wurde ein einfaches Verfahren vorgestellt, um PLA-Müll zu Plattenmaterial zu verarbeiten, mit Mitteln, die im ZAM sowieso schon vorhanden sind. Dabei werden zunächst die 3D-Druckabfälle nach Farben sortiert und geschreddert, dann auf einer Silikonmatte gleichmäßig ausgebreitet und zuletzt mit der Heißpresse zu Platten verpresst. Demnächst werden wir dieses Verfahren auch im ZAM einführen. Hier gibt es einige Beispiele, was mit dem Ergebnis gemacht werden kann.



- Hand Paper-Making in Buthan, a unique experience
Nachdem wir eine Papierfabrik besucht und aus erster Hand erfahren haben, wie Papier mit traditionellen Methoden handgefertigt wird, probierten wir dies anschließend selbst aus. Man kann aus fast allem, was Fasern enthält, Papier herstellen. Altes Papier, Textilien, Bananenschalen, sogar aus Kaffee. Alles, was man braucht, ist ein Küchenmixer, etwas Stärke, Wasser und ein Sieb. Es ist eine wunderbare Möglichkeit, alte Materialien wiederzuverwenden und ein unterhaltsames Projekt, das zu sehr künstlerischen Ergebnissen führt. Demnächst probieren wir das auch im ZAM.









- Community Matters: Driving Impact through Community Engagement
Es wurde eine Methodik und Struktur vorgestellt, um verschiedene Projektpartner:innen für gemeinsame Projekte zusammenzubringen. Welche Fragen und Überlegungen angestellt werden sollten und wie man verbindliche Vereinbarungen trifft, war Kern dieses Workshop. Wir werden dies bei künftigen Projektkooperationen ausprobieren.
- How to add machine learning to almost anything?
Sensoren und Mikrocontroller gibt es schon seit Langem, aber sie sind schwer zugänglich oder nicht einfach zu bedienen. Seed Studio versucht, dies zu ändern und geht auch auf die Einstiegsschwelle ein, geeignete Software für die Arbeit mit diesen Sensoren zu schreiben. Ziel ist es, den Menschen die Nutzung modernster Techniken zur Messung ihrer Umwelt einfach und zugänglich zu machen. In diesem Workshop wurden kostengünstige Sensoren in Kombination mit maschinellem Lernen demonstriert, die Interessierten den Einstieg leicht machen. Wir sehen viel Potenzial und hoffen, hier in Zukunft eine Zusammenarbeit aufzubauen. - “Affordable software-defined optics”
Mit einem speziellen LCD-Display ist es möglich eine Linse für Laser zu “simulieren”. Abhängig davon, was für ein Muster auf dem LCD-Display angezeigt wird, wird der Laserstrahl zu einem (einfachen) Bild auf einer definierbaren Fokusebene gebracht.
All das ist aktuelle Forschung am MIT, welche eigentlich nur mit sehr teurem Laborequipment möglich ist … Mit Technik aus günstigen Beamern lässt sich dies für unter 200 € auch selbst nachbauen und damit experimentieren. - Experience the new fablabs.io
Weltweit sind FabLabs unter der Webseite fablabs.io zu finden. Diese Webseite wurde mithilfe eines EU-Förderprogramms entwickelt, aber wie es so oft ist bei Förderprogrammen: Der langfristige Unterhalt wird nicht finanziert. Hier wurde nun ein neuer plattformbasierter Ansatz entwickelt und der erste Prototyp gezeigt. Nach erstem umfassenden Feedback hat man nun die Hoffnung, eine nachhaltige Plattform für die weltweite Vernetzung zu schaffen.
Am Dienstag hielten Schumi und Julian dann ihren Vortrag zum ZAM, dem ehrenamtlichen Engagement und unserem Community-Building-Ansatz. “Bootstrapping a 3.000 qm Makerspace with volunteers”: Eine Aufzeichnung des Vortrags, der auf viel Interesse beim Publikum stieß, ist hier zu finden.
Neben vielen weiteren Vorträgen, Workshops, Podiumsdiskussionen und FABercises waren es vor allem die persönlichen Gespräche und die daraus gewonnenen Perspektiven, die diese Reise zu einer unschätzbar wertvollen Erfahrung werden ließen. Viele Herausforderungen und Fragestellungen, aber auch Konzepte und Lösungen, die FabLabs weltweit beschäftigen, konnten hier gemeinsam an einem Ort diskutiert werden.
Sprich Schumi und Julian gerne an, wenn du mehr zur FAB23 und den dort gemachten Eindrücken und mitgebrachten Erfahrungen erfahren möchtest.
Über das Land Bhutan lässt sich zu guter Letzt sagen, dass der Besuch für die beiden eine beeindruckende Erfahrung war: “Allem voran sind es die große Freundlichkeit, Glaubwürdigkeit und Offenheit, die uns hier von den Menschen entgegengebracht wurde. Bhutan ist ein wundervolles Land, das einen tiefgreifenden Wandel durchläuft und sich der Welt und der Technologie öffnet. Wir waren dankbar, dies miterleben zu dürfen und können nur sagen, dass wir Anhänger des neuen Landesmottos sind: „believe“.”





















Wir danken dem BBSR, das den Konferenzbesuch im Rahmen des Post-Corona-Stadt-Projektes der Nationalen Stadtentwickungspolitik unterstützt hat.
Das ZAM im Umbau
Der Umbau des künftigen Zentrums für Austausch und Machen mitten in der Erlanger Altstadt geht voran und wird dabei auch von der Europäischen Union gefördert. Bis zu 30 % der Planungs- und Baukosten, die bis zum Stichtag 31. Juli 2023 angefallen waren, könnten aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung EFRE im Rahmen von REACT-EU gezahlt werden.
Mit REACT-EU hat die Europäische Union eine Aufbauhilfe aufgelegt, mit der die wirtschaftlichen und sozialen Folgen der Covid19-Pandemie in Europa abgefedert werden sollen. REACT-EU steht für „Recovery Assistance for Cohesion and the Territories of Europe“ (Aufbauhilfe für den Zusammenhalt und die Gebiete Europas) und ist das zweitgrößte Förderinstrument im Rahmen von NextGenerationEU. Das Projekt wird außerdem durch den EFRE (Europäischer Fonds für regionale Entwicklung in Bayern) unterstützt. Weitere Informationen gibt es unter https://www.esf.de/portal/DE/REACT-EU/inhalt.html und www.efre-bayern.de



Außerdem unterstützt die Stadt Erlangen in den Jahren 2023 und 2024 finanziell den Umbau des ZAM hinsichtlich Brandschutz, Barrierefreiheit und einem zukünftig ordnungsgemäßen Regelbetrieb. Einen Eindruck der aktuellen Arbeiten durch Fachfirmen in den einzelnen Gebäudeteilen vermitteln die beiliegenden Fotos.



Auch unsere wachsende ZAM Community packt weiterhin zweimal die Woche tatkräftig an: unfassbar viele Ehrenamtstunden, Schweiß (und glücklicherweise bisher keine Tränen) sind schon in den Aus- und Aufbau der künftigen Werkstätten und Projektflächen geflossen. Helfende Hände und neue Vereinsmitglieder sind weiterhin willkommen: jeden Dienstag (18:00-22:00 Uhr) und jeden Samstag (14:00-20:00 Uhr) kann mitgeholfen werden, das Zentrum für Austausch und Machen gemeinsam weiter aufzubauen.



Es ist zwar gerade etwas kuscheliger durchs baustellenbedingte ZAMrücken, die öffentlichen Freitagstreffen finden jedoch weiterhin statt: Jeden Freitag ab 18:00 Uhr kannst du das ZAM kennenlernen und hier solo oder mit interessierten Menschen an gemeinsamen Projekten arbeiten.
Das ZAM mit der Stadt Erlangen im Klima-Aufbruch
Ein nachhaltiges ZAM, das ist, was wir uns wünschen. Doch das ist nicht, wo wir heute sind. Manches ist gemacht, doch vor allem machen wir uns zusammen mit der Stadt auf den Weg in den Klima-Aufbruch. Und dieser Weg für Klimaschutz und Nachhaltigkeit ist sowohl den Vertretern als auch einer großen Breite der ZAM-Community sehr wichtig.
Warum trauen wir uns hier als Vertreter des Vereins auch für die Community zu sprechen? Viele Einzelgespräche geben uns hier Zuversicht, doch noch viel wichtiger und ganz ZAM-typisch äußert sich die Community selbst – und zwar nicht in Worten, sondern durch ihr Machen. Sie packt an und sieht zu, dass wir Verbesserungen schaffen. Doch eins nach dem anderen. Deshalb möchten wir Euch hier kurz erläutern, was wir schon gemacht haben, wo wir noch hin möchten und welche Rolle der Stadtvertrag Klima hierbei spielt.

Vorab: das ZAM ist über einen Erbbaurechtsvertrag mit der Stadt Erlangen verbunden, der Eigentümerin der Liegenschaft, die uns das Gebäude vertraglich für zehn Jahre überlässt, uns aber auch finanziell und ideell stark unterstützt. Viele große Themen haben bei uns also schon naturgemäß Schnittbereiche zur Stadt. Das passt gut, denn wir sehen unsere Aktivitäten stark vernetzt, wie etwa auch zu unserer Nachbarschaft.
Was ist schon passiert?
Das ZAM hat im Sommer 2022 eine Energiegruppe gegründet, die mit unterschiedlichen Projekten die schonende Nutzung von Resourcen im ZAM vorantreibt. Im Fokus stand hier zunächst die Reduzierung der Heizenergie im anstehenden Winter – eine Herausforderung in der großen, gewachsen Liegenschaft. Durch Trennungen von Räumen und geschickte Abschaltungen haben wir es geschafft die Temperatur ähnlich wie im Vorjahr zu halten und merklich weniger Gas zu verbrauchen.

Viel bewegt haben wir auch beim Stromverbrauch: trotz gestiegener Nutzungsintensität konnten wir durch geschickteren Anordnung von Leuchten und bessere Instruktionen sowie Abschaltungen nicht genutzter Geräte den Stromverbrauch um ca. 20% senken.
Was haben wir noch vor?
Wir wollen machen, dabei pragmatisch bleiben und immer noch ein bischen besser werden. Die Community setzt Lösungen um, die schnelle Effekte bringen und sucht nach kreativen Ansätzen. Bei unseren Aktivitäten sehen wir uns als Akteur in die nachbarscharflichen Strukturen eingebettet. Wir arbeiten konkret an:

- Anleitungen, die unseren Anwender:Innen helfen das ZAM einfach und energieschonend nutzen können,
- kurzfristig und mittelfristig Optimierungen an den Anordnungen und Dichte der Beleuchtung vorzunehmen,
- dem Aufbau einer dauernden Messinfrastruktur, die die Datengrundlagen liefern, um unseren Verbrauch einzuschätzen und damit die Wirksamkeit der Maßnahmen,
- vorbereitetende Schritte für energetische Sanierungsmaßnahmen am Gebäude und
- weiteren Community-Projekten wie dem Eigenbau von Fahrradständern.
Welche Rolle spielt der Stadtvertrag Klima?
Wir stehen nicht isoliert, sondern sehen uns ganz fest in der Stadt verankert. Der Klimavertrag unterstreicht sowohl das, als auch die Bedeutung des Klimaschutzes für uns. Er kann symbolisch auch dafür stehen, dass die Veränderung bei Umwelt- & Klimaschutz und Nachhaltigkeit nur gemeinsam geschehen kann. Eine Initiative wie der städtische Klimaaufbruch, der die unterschiedlichsten Akteure der Stadtgesellschaft mit ihren Aktivitäten hier in einer Handlungsgemeinschaft gemeinsam darstellt erscheint uns insofern genau richtig. Wir zeigen mit unserer Teilnahme nach außen was wir tun und laden andere mit unseren Aktivitäten an, ebenfalls eigene Schritte zu unternehmen.
Du möchtest mehr wissen?
- Dann lies unsere Selbstverpflichtung im Klimavertrag Stadt Erlangen (Link auf die Webseite der Stadt Erlangen).
- Und schau gerne Projekte unserer Energiegruppe an (Link auf unser Wiki).
Du möchtest mitmachen?
- Dann sprich uns an! Ob am Freitag, per Mail (siehe Kontakt-Seite) oder direkt eine der beteiligten Personen aus der Energiegruppe, wir freuen uns, gemeinsam mehr zu erreichen!
Gutes Beispiel 2023 in Bayern 2
Text: Hans Kaarmann
Viele von uns würden bestimmt gerne ein „Gutes Beispiel“ sein. ZAM ist eines. Wie das? Gutes Beispiel ist nach eigener Angabe des Radiosenders Bayern 2 eine Aktion, mit der bayernweit auf Projekte aufmerksam gemacht wird, die sich auf vorbildliche Weise für eine bessere Gesellschaft einsetzen. „Da müsste fürs ZAM was zu holen sein“, dachte Katharina von unserem Kommunikationsteam und meldete das ZAM an.
Nach einer Vorrunde mit ca. 260 Anmeldungen folgte durch eine prominent besetzte Jury die Auswahl von fünf Finalisten, über die in einer Livesendung von den B2-Hörern entschieden werden sollte. Und tatsächlich, ZAM kam unter die Finalisten und fuhr mit einem kleinen Team nach Nürnberg ins dortige Studio des Bayerischen Rundfunks, wo uns sogar eine Band, die „Late Summers“, durch den Nachmittag begleitete.
Dort überzeugte Lena als Team Captain und brachte uns schlagfertig und souverän durch die Sendung. Der vierte Platz unter den fünf Finalisten bedeutet viel Anerkennung und Wertschätzung fürs ZAM, ein Ergebnis, auf das wir stolz sein dürfen. Umso mehr, als dass die anderen Finalisten ihre Vorhaben bereits gut mit den Titeln beschreiben konnten. Das ZAM verlangt eben mehr Erläuterung.
Schwer beladen mit Ehren, Euros (Preisgeld!) und Häppchen (Die Hofpfisterei ist Sponsor des Guten Beispiels) machte sich das ZAM-Team nach Schluss der Sendung auf den Heimweg nach Erlangen.

Krisenfest: Good-Practice Transfer in Erlangen
Ein Rückblick auf die Vernetzungswerkstatt III des Projektaufrufes Post Corona Stadt, die am 24. und 25. April in Erlangen stattfand.

Beim Gruppenfoto vor dem ZAM in der Hauptstrasse lief auf einem Mobiltelefon der Neue Deutsche Welle Titel „Wissenswertes über Erlangen“. Und auch sonst war die Stadt in vieler Munde und nicht nur stumme Kulisse für über fünfzig Gäste aus sechzehn anderen Kommunen in ganz Deutschland, die zum dritten Vernetzungstreffen des Projektaufrufes „Post Corona Stadt“ für zwei Tage im ZAM zusammengekommen waren.
Mit unserem Projekt KNOW HOW TEILEN MACHT STÄDTE STARK sind wir eine dieser Kommunen, in denen interessierte Menschen herausfinden, welche Maßnahmen „das städtische System widerstandsfähiger machen und es in die Lage versetzen, schnell und flexibel auf Veränderungen – hervorgerufen beispielsweise durch Folgen des Klimawandels, wirtschaftliche Krisen oder soziale Ungleichheiten – zu reagieren“.

Der Grundstein für das Vernetzungstreffen, von dem hier die Rede ist, wurde schon im September 2022 auf der Bundesversammlung der Nationalen Stadtentwicklungspolitik in Berlin gelegt: Die Metropolregion Nürnberg ist nämlich beim Projektaufruf nicht schlecht vertreten. Mit unseren Kolleg:innen vom Urban Lab in Nürnberg, die bei ihrem Projekt die Frage „Was wäre wenn…“ stellen und ins Jahr 2035 schauen, haben wir damals zum ersten Mal über eine Kandidatur nachgedacht – und wir haben sie auch gleich geäußert. Dass die Wahl Monate später auf Erlangen fiel, hängt damit zusammen, dass in keiner der anderen Städte ein vergleichbarer Ort zur Verfügung steht, der schon so gut bestückt und vorbereitet ist um darin intensiv zu tagen – und der gleichzeitig selbst Gegenstand eines geförderten Projektes ist.

Nach Grußworten, unter anderem von Anne Keßler aus dem Stadt- und Bauministerium und von Oberbürgermeister Florian Janik, der betonte, wie wichtig solche Förderprogramme für Engagement auf breiter Ebene sind, stellten sich die Projekte einander vor und brachten sich auf den neuesten Stand. Wo läuft es richtig gut, wo musste man neue Wege gehen? Und wie sieht es mit der Übertragbarkeit von Ideen in andere Städte aus?
Zur Abrundung ging es vor dem Abendessen hinaus in die Stadt: auf drei Routen – entlang der Kunst- und Kulturproduktion, entlang von Beteiligungsorten wie dem zukünftigen Klimaplatz am Zollhaus und entlang von Meilensteinen der regionalen Makerkultur in Zwischennutzungen (ICH KANN!, ex-Teppich / B11) erlebten die Gäste unsere jüngste Stadtgeschichte.

Am Tag zwei des Treffens hat sich erwiesen, dass das ZAM selbst im Umbauzustand inspiriertes, konzentriertes Arbeiten nicht nur zuläßt sondern auch fördert. Verstreut über das ganze Erdgeschoß des Südhauses waren die individuellen Erfahrungen der siebzehn Pilotprojekte in den vergangenen 24 Monaten das beherrschende Thema. Dabei wuchs viel Mut und eine gehörige Portion Stolz darüber, dass es möglich ist, in die Stadt, die ja niemandem zu gehören scheint, eigenes einzubringen und sie dort umzuformen, wo sich Chancen dafür auftun.
Im Fall von Erlangen, das bekamen wir als Rückmeldung, ist mit dem Greiner / ZAM eine besonders große Chance auf Belebung der Innenstadt besonders beherzt genutzt worden. Wir haben auch ein dickes Lob für die Organisation bekommen – und Erlangen auf die Landkarte der idealen Tagungsorte für Vernetzungstreffen gebracht.

In der Absschlussrunde waren sich die Vertreter:innen aller Projekte einig, dass es nun wichtig ist, den verbliebenen Elan in Dauerhaftes zu stecken. Auf politischer Ebene werden Ergebnisse aus dem Projekt in die Deutsche Strategie zur Stärkung der Resilienz gegenüber Katastrophen einfließen. Doch uns interessierte: Wie lassen sich die aufgebauten Strukturen mitnehmen in die Alltagskultur? Ein weiteres Vernetzungstreffen wird es im Herbst 2023 noch geben, an einem anderen schönen Ort in Deutschland. Da wird es auch darum gehen, die zuletzt stark heruntergefahrene Förderung des Stadtmachens auf ganz praktischer Ebene (das ist es, was wir mit dem ZAM tun) als wichtigen kulturellen Wert darzustellen, der weiterhin unterstützenwert ist.
„CALL FOR WALL ART“
Bring deine Kunst aufs ZAM!
Wir suchen motivierte Streetartists, die Teile der ZAM Außenflächen gestalten. Du hast Lust, ein Werk direkt gegenüber dem E-Werk und am neu entstehenden Ort für Kunst, Spiel, Wissenschaft und Technik, dem ZAM – Zentrum für Austausch und Machen, zu schaffen? Vielleicht hast du an unserer Wand sogar schon mal deine ersten Tags geprobt 😉 Jetzt ist die Chance, dass du diese Wand bezahlt gestalten darfst!
Was soll gestaltet werden?
Es handelt sich um die hier im Foto PINK und GRÜN eingefärbten Flächen:

Welches Thema ist gesetzt?
Wir wünschen uns einen Bezug zum ZAM – Zentrum für Austausch und Machen. Das ZAM ist ein inspirierender Ort mit offenen Projekt- und Werkstattbereichen, die zum Selbermachen, Ausprobieren und Neues wagen in vielen Disziplinen und Technologien (Papier, Holz, Metall, Textil, Druck, Elektro, Rapid Protoyping) einladen. Auf mehr als 3.000 m² entsteht hier Raum für Kreativität, Kommunikation und Kooperation. Lass diese Werte an unserer Wand sichtbar werden!
Wie läuft der Wettbewerb ab?*
1. Bewirb dich bis zum 15.05. mit 6 bis 8 aussagekräftigen Fotos deiner bisherigen Werke. So gewinnen wir den besten Eindruck zur Qualität und darüber, wie der Stil zur ZAM Vision passt. Sende dein Portfolio an: lena.streit<at>betreiberverein.de
2. Bis zum 19.05. bekommst du von uns Bescheid, ob es für dich weitergeht und du zu den 5 Favorit:innen zählst. In dem Fall wir bitten dich, bis zum 02.06. Skizzen für die entsprechenden Flächen einzureichen. Dieser Aufwand wird bereits mit 100 EUR netto pro Person (gegen Rechnung) vergütet!
3. Zwei Künstler:innen erhalten nach der finalen Auswahl die Möglichkeit, ihre Kunst in den öffentlichen Raum zu bringen. Wir erteilen den Auftrag und dann heißt es: ACTION! PINK wird mit 1.200 EUR, GRÜN mit 1.800 EUR netto vergütet (gegen Rechnung).
Während des gesamten Prozesses stehen wir selbstverständlich eng mit dir in Kontakt. Wir bedanken uns bei der Stadt Erlangen, die den Wettbewerb unterstützt.
Bau mit uns … aus Karton!
Ephemeral Buildings – Workshops im ZAM mit Olivier Grossetête
Mit hunderten von Helfer:innen errichtet der französische Künstler Olivier Grossetête seit über einem Jahrzehnt weltweit Monumentalbauten aus Karton. Um im Rahmen des 23. internationalen figuren.theater.festivals auch in Erlangen ein solches Gebäude zu erschaffen, benötigen wir deine tatkräftige Unterstützung!

In Workshops werdet ihr mehr über den künstlerische Ansatz und die technischen Aspekte erfahren. In der ehemaligen Eisenhalle im ZAM (Westliche Stadtmauerstr. 62) fertigt ihr dann aus Kartons die einzelnen Bauelemente für ein außergewöhnliches Bauwerk.
Anmeldung über das figuren.theater.festival
Workshops
Mo, 15. Mai 15:00-19:00
Di, 16. Mai 15:00-19:00
Mi, 17. Mai 17:00-21:00
Do, 18. Mai 10:00-13:00 und 15:00-19:00
Fr, 19. Mai 10:00-13:00 udn 15:00-19:00
für alle ab 10 Jahre
kostenfrei!
Aufbau
Am Samstag, den 20. Mai ab 10:00 tragen wir mit euch dann die Einzelteile auf den Schlossplatz und bauen gemeinsam das Bauwerk auf!
Abriss
Am Sonntag, den 21. Mai um 16:00 wird das fertige Bauwerk wieder eingerissen, von allen Trampel-Freudigen kleingemacht und der Wiederverwertung zugeführt.
Emily ist jetzt stolz
Wir haben es wieder gemacht: einen ganzen Nachmittag lang herumgespielt mit Glitter und Krimskrams, dabei wild fabuliert, eifrig notiert und uns die Ergebnisse am Ende präsentiert.

Beim zweiten Modellbauworkshop Ein ZAM für ALLE sind zwei neue bunte Ideenlandschaften vom zukünftigen ZAM entstanden. Die uns Bilder und Vorstellungen davon vermitteln, was es bei uns mal speziell für Kinder geben könnte.
Das Besondere war, dass wir nicht nur über Kinder und ihre Bedürfnisse an einem Ort wie unserem nachgedacht haben, sondern dass vier Kinder gleich selbst zu Wort gekommen sind und mitgebaut haben.





Für alle, die noch nicht wissen, was sich hinter dem ZAM für ALLE – Modellbau verbirgt: Wir entwickeln in kleinen Gruppen à 3 bis 4 Personen Nutzungsszenarien (diesmal für Kinder/Jugendliche, entweder in Begleitung oder aber schon allein). Dabei denken wir uns zunächst Personas aus – das sind sehr konkret beschriebene, aber keine echten Menschen, mit denen wir dann in einen typischen Tagesablauf starten. So gelingt es, eine große Bandbreite abzubilden und auch mal in Extremen zu denken. Ein Beispiel: Die vierzehnjährige Emily mit den akademisch gebildeten Helikoptereltern, die sich für ganz viel begeistert – oft aber an der praktischen Umsetzung scheitert, sich überschätzt, dann enttäuscht ist und grundsätzlich gerne über Regeln diskutiert. So weit so kompliziert. Wenn man das bis hier einmal gedacht und gebaut hat, inklusive der fiktiven Emily als LEGO-Figur, dann kommt auch schon fast automatisch die Problemlösung um die Ecke. In Emilys Fall: Es braucht sichtbare, klare Regeln, und notfalls eine Aufsichtsperson, die eingreift. Außerdem wird Emily ein eigenes Projekt starten. Dabei wird sie begleitet. Bei der Stange bleibt sie u. a. durch die Aussicht, ihr ganz eigenständig geschaffenes Projekt am Ende präsentieren zu können. Dafür gibt es sogar eine Auszeichnung. Darauf ist Emily jetzt stolz.
Das ist nur ein herausgegriffenes Beispiel. Über das Ganze gesehen ist erstaunlich, wie schnell in solch einem Prozess der berühmte Groschen fällt: Dieses Mal war es zu Beginn die Einsicht, dass es Sinn macht, in einem der beiden Modellbau-Teams die Gruppe der jüngeren Kinder anzuschauen, die noch mit den Eltern kommen, und im anderen Team die selbstständigeren. Oder dass man bei den begleiteten Kindern die Begleitperson(en) und ihre Motivation unbedingt mitdenken sollte.


Insgesamt: Eine Menge frischer Ergebnisse, gemeinsam gewonnen, und eine nicht zu unterschätzende Grundlage für Raumnutzungen, Raumgestaltung und zukünftige Organisation im ZAM.
Wir haben die Ergebnisse im Wiki abgelegt (https://wiki.betreiberverein.de/books/workshops/page/fur-kinder) und wer will, kann die Modelle im ZAM noch einige Zeit in echt anschauen.
Das Terrarium-Projekt
Was passiert, wenn wir ein Stück vom Fungarium Pilzmyzel kontrolliert verrotten lassen? Wie wirkt sich das auf den Boden und die Luft aus? Dies sind wichtige Fragen, denn eines Tages soll das Myzel z. B. als Verpackungs- und Isoliermaterial genutzt und anschließend umweltschonend entsorgt werden können. Das Terrarium-Projekt versucht dies umfassend zu beantworten.

Zur Erinnerung: Fungarium ist ein Startup, das ein Bio-Material auf Basis eines Pilzmyzels entwickelt. Diese Material ist vielseitig einsetzbar, praktisch als eine Art Bio-Styropor. Das ZAM ist eine Kooperation mit Fungarium eingegangen, indem es dem Team eine Arbeits- und Bürobasis bietet. Im Gegenzug baut Fungarium eine Bio-Werkstatt im ZAM auf.
Das Terrarium-Projekt funktioniert wie folgt:
In der kontrollierten Umgebung eines Terrariums werden festgelegte Umweltbedingungen geschaffen. Das Terrarium wird mit Erde gefüllt und einem Stück Pilzmyzel. Ventilatoren und eine Bewässerungsanlage sorgen für gleichmäßige Belüftung und Wasserzufuhr. Sensoren erfassen alle relevante Parameter, wie z. B. Temperatur, Feuchtigkeit, CO2, Methan, Lichtstärke, usw. Die Daten der Sensoren werden kontinuierlich aufgezeichnet und grafisch ausgewertet. So lässt sich der gesamte Zustand genau protokollieren. Dies geschieht über die Dauer eines Jahres hinweg.
Die gesammelten Daten können Aufschluss über den Einfluss des Myzelmaterials auf die Umwelt geben. Denn das Team plant nicht nur ein Terrarium zu bauen, sondern gleich mehrere. Nur so ist ein Vergleich möglich, insbesondere mit dem Referenz-Terrarium, wo kein Myzelmaterial vorhanden ist. Ruben vom Fungarium verspricht übrigens: Alle gesammelten Daten werden in Echtzeit für jeden einsehbar sein: Open Data eben!
Hört sich aufregend an und nach einer spannenden Reise, die viele Aspekte vereint: Wissenschaft, Technik, handwerkliches Geschick … und Spaß!
Das Terrarium-Projekt ist offen für alle, die sich dafür interessieren. Während der unterschiedlichen Projektphasen werden wir Mitmach-Tage veranstalten, zu denen wir rechtzeitig informieren.
Wir bleiben dran und werden regelmäßig darüber berichten.